Artikel: SMM
Neben 3D-Druckern für Metall bietet Urma jetzt auch Drucker für Verbundwerkstoffe des amerikanischen Herstellers Markforged an. Die Drucker sind bekannt für ihre hochfesten faserverstärkten Teile, grosse Materialvielfalt und einfache Handhabung. Auf einfachste Weise können komplexe hochfeste Bauteile produziert werden.
Seit nunmehr zwei Jahren ist die Urma AG, Hersteller von Präzisionswerkzeugen und Maschinen Händler, in der Additiven Fertigung unterwegs. Mit dem exklusiven Verkauf von Metalldruckern von SLM Solutions (selektives Laserschmelzen, L-PBF) hat sich das Aargauer Familienunternehmen in der Schweiz und Liechtenstein schnell einen Namen als verlässlichen Partner im industriellen 3D-Druck gemacht. Unter anderem ist Urma Gastgeber des jährlichen Swiss AM Forums. «Mit der Additiven Fertigung bieten wir unseren Kunden den gesamten Produktionsprozess in der Metallteilefertigung an – von Null auf fertig», freut sich Urma CEO Urs W. Berner.
Diese Erfolgsgeschichte soll nun in die nächste Runde gehen: mit der Schweizer Vertretung der Amerikanischen Markforged Druckern bietet die Urma AG nun auch innovative Drucker für Verbundwerkstoffe an. Diese sind bekannt für ihre hochfesten faserverstärkten Teile, grosse Materialvielfalt und einfache Handhabung zu erschwinglichen Preisen. Für den Vertrieb und Service der neuen Maschinen kann Urma auf die langjährigen Erfahrungen, Kompetenzen und Marktbeobachtungen der eigenen Leute, auch als selbst produzierendes Unternehmen, zurückgreifen. «Selbstverständlich wollen wir auch für Markforged eine erstklassige Kunden- und Servicebetreuung anbieten», so Berner.
Composite Drucker für schneller Produktion komplexer Teile
Markforged, mit Hauptsitz in den USA, stellt seit acht Jahren leistungsstarke 3D-Drucker für unterschiedlichste Materialien wie Nylon, geschnittene Kohlefaser, verstärkende Endlosfasern und Metall her. Mit Urma hat Markforged in der Schweiz einen etablierten Maschinen-Händler mit bewährten Verkaufskanälen gefunden. Seit April 2021 bietet Urma Composite Drucker der Desktop- und Industrie-Serie an. Composite ist ein Verbundwerkstoff aus Kunststoff verstärkt mit Kurz- oder Endlos-Fasern aus zum Beispiel Carbon. «Gedruckt erfüllen Composite Teile die hohen Anforderungen an Festigkeit, Steifigkeit, Präzision und Haltbarkeit und können somit sogar Aluminium Teile ersetzen», weiss Frank Gersbach, Manager Additive Manufacturing bei der Urma AG. Er sieht grosses Potenzial bei den Urma Kunden. «Mit Markforged können auf einfachste Weise komplexe, hochfeste Bauteile schnell produziert werden», so Gersbach. «Dies ermöglicht unseren Kunden, unabhängig von Lieferketten, agil auf die heutige dynamische Welt reagieren zu können.» Per sofort werden ein Mark Two (Desktop-Serie) und ein X7 (Industrie-Serie) im Urma Showroom in Rupperswil für Live-Demonstrationen zur Verfügung stehen.
Desktoplösung Markt Two und die Industrie-Serie X7
Die Desktop-Serie gilt als Einstiegsmodell und bietet auf kleiner Arbeitsfläche (Maschinengrösse 584 x 330 x 355 mm) die Qualität von Industriemodellen zu einem erschwinglichen Preis. Der Mark Two verstärkt während des Druckprozesses die zu druckenden Teile mit Endlosfasern. Dadurch lässt sich eine einmalige Festigkeit, Steifigkeit, Präzision und Haltbarkeit der gedruckten Teile erzielen. Weiter verfügt der Desktop Drucker über eine breite Materialvielfalt. Dazu gehört beispielsweise das von Markforged eigens entwickelte Material Onyx. Dabei handelt es sich um ein mit kohlefaserverstärktes Nylon. Hinzu kommen noch Endlosfasern, die mit einer zweiten Düse verarbeitet werden, aus Materialien wie Kohlefaser, Glasfaser oder Kevlar. Der Drucker zeichnet sich zusätzlich durch seine einfache Bedienung aus. Alle Drucker kommen mit einer Markforged-eigenen hochmodernen Software namens Eiger, die mit Cloud-Anbindung und künstlicher Intelligenz arbeitet und dem Nutzer eine einfache, intuitive Vorbereitung des Baujobs bietet. Durch die kürzlich veröffentlichte Software Blacksmith wird das Potential der Drucker nun um künstliche Intelligenz erweitert.
Die Grossformatdrucker von Markforged wurden für höchste Ansprüche entwickelt. In Industriequalität bieten sie absolute Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Wiederholbarkeit. Die Festigkeit der Komponenten ist vergleichbar mit Aluminium während sie bedeutend weniger wiegen. Dank dieser Eigenschaften eignen sich die Industriedrucker gut für die Produktion von Anlagenkomponenten, Hilfsmitteln und Werkzeugen. Der integrierte Laser vermisst die Teile schon während des Druckens und stellt höchste Genauigkeit und Wiederholbarkeit sicher. Der Bauraum ermöglicht mit 330 x 270 x 200 mm viele Applikationen.
Breite Vielfalt an Einsatzbereichen
Markforged kann in den letzten Jahren auf eine breite Vielfalt an erfolgreich abgeschlossenen Kundenprojekte zurückschauen. So konnte z.B. das Siemens Innovation Center mittels sieben Markforged X7 Druckern Werkzeuge herstellen, die bei der Wartung von Turbinen zum Einsatz kommen. Neu können damit Reparaturen direkt beim Kunden durchgeführt und so kostspielige Stillstandszeiten reduziert werden. Nach grundlegender Beratung entschied sich Siemens für die Markforged Drucker der Industrieserie X7, weil diese eine einfache Möglichkeit boten, in kurzen Iterationszyklen Bauteile mit der nötigen Festigkeit für hohe Anforderungen im Feldeinsatz herzustellen. Bei diesem Druckverfahren kommen Endloskohlefasern zum Einsatz, was den Teilen die für industrielle Umgebung erforderliche zusätzliche Festigkeit und Haltbarkeit verleiht. Aufgrund dieser Festigkeit und der Druckqualität konnte das Kohlefaserverbundmaterial die hohen Anforderungen dieser Werkzeuge erfüllen, die heute fester Bestandteil der Service- und Wartungsarbeiten von Siemens sind. Urs W. Berner: «Es freut uns sehr, dass wir mit Markforged unseren Kunden weitere Materialien und somit spannende Applikationen zu einem einzigartigen Preis-Leistungs-Verhältnis ermöglichen können.»
Schlüsselpartner für die Schweiz
Die extreme Kompetenz im Bereich der Fertigung, gepaart mit dem einmaligen Serviceversprechen und der Kundenorientierung dieses Unternehmens wird für Markforged ein echter Gewinn sein. Die Kombination aus Haas CNC Maschinen und Markforged Druckern ist hierbei besonders spannend. Viele Kunden nutzen heute bereits Markforged Drucker zur Produktion von Spannmitteln und Vorrichtungen für die CNC-Fertigung, da unsere Materialien und Festigkeiten hierfür optimal geeignet sind. Im Prinzip sollte neben jeder CNC Maschine ein Drucker stehen, der ein Spannmittel in wenigen Stunden bereitstellen kann. «Mit der Urma AG konnten wir den wirklichen Wunschpartner in der Schweiz für uns gewinnen», so Lutz Feldmann, Channel Manager für Markforged in Europa. -ari- SMM